Stoßwellentherapie

Die Stoßwellentherapie stellt eine moderne Therapieform dar und wird im orthopädischen Bereich erfolgreich seit den 1990er Jahren bei geeigneten Schmerzbildern angewendet. Man kann mit der Stoßwellentherapie sowohl Kalkablagerungen in Gelenken als auch Sehnenansatzerkrankungen sehr erfolgreich behandeln. Die extrakorporale Stoßwellentherapie ist nicht-operativ, ambulant durchführbar und sie bleibt nebenwirkungsfrei.

Bei welchen Beschwerden kommt sie zum Einsatz?

Die Stoßwellentherapie kommt heute bei einer Vielzahl von Beschwerdebildern zum Einsatz. Dazu gehören:

Therapie der Kalkschulter (Tendinosis calcarea)

Am häufigsten kommt die Stoßwellentherapie bei der Kalkschulter (Tendinosis calcarea) zum Einsatz. Diese Anwendung ist sehr gut untersucht. Verschiedene Studien haben die Wirksamkeit der Stoßwellentherapie bei dieser Schultererkrankung nachgewiesen. Die Behandlung eignet sich aber nicht für alle Formen der Kalkschulter. Wenn die herkömmlichen konservativen Behandlungen keine Wirkung zeigen, sollte man aber den Einsatz der Stoßwellentherapie als letzte Maßnahme vor einem operativen Eingriff in Betracht ziehen.

Tennisellenbogen (Epikondylitis lateralis) und Golferarm (Epikondylitis medialis)

Beim Tennisellenbogen (humeroradiale Epikondylopathie) zeigen zahlreiche Studien die gute Wirkung der Stoßwellentherapie. Zusätzlich empfehlenswert ist die Stoßwelle im Bereich nahezu aller Sehnenansatzerkrankungen,
Schleimbeutelentzündungen im Ellenbogen (Bursitis) und weiterer möglicher Entzündungsherde.

Schmerzsyndrome der Hüfte

Am großen Rollhügel (Trochanter Major) sind mehrere Muskelgruppen mit ihren Sehnen verankert. In diesem mechanisch stark belasteten Bereich kommt es häufig zu Reizzuständen im Sinne von Sehnenansatzentzündungen oder Schleimbeutelentzündung. Mit der fokussierten Stoßwelle ist man in der Lage schmerzhafte Zustände im Muskel- und Sehnenapparates der Hüfte präzise und effizient zu behandeln.

 

Stoßwellentherapie - Hüfte

Fersensporn bzw. Plantarsehnenentzündung

Eine ebenfalls effiziente Behandlung verspricht die Stoßwellentherapie bei Entzündungen an der Fußsohle (Fasziitis plantaris) mit und ohne Fersensporn. Am Fersensporn wirkt die Stoßwellentherapie nachweislich ähnlich gut wie die lokale Kortisonbehandlung. Anders als bei der Behandlung mit Kortison verursacht die Stoßwellentherapie jedoch keine schädlichen Nebenwirkungen. Insbesondere verringert die Stoßwelle somit nicht das Fettpolster an der Ferse, anders als das Kortison.

Achillessehnenentzündungen (Achillodynie)

Auch bei Entzündungen an der Achillessehne (Achillodynie), am Knie (Patellasehnenentzündung oder Jumper´s Knee) sowie bei verkalkten Schleimbeutelentzündungen (Bursitiden) wird die Stoßwellentherapie erfolgreich eingesetzt.

Wann darf eine Stoßwellentherapie nicht angewendet werden?

  • Gerinnungsstörungen
  • bösartige Tumorleiden
  • akute Entzündungen im Behandlungsgebiet
  • Schwangerschaft
  • große Nerven- oder Gefäßstränge im Behandlungsgebiet

Kosten und Erstattung der Stoßwellenbehandlung (ESWT)

Trotz nachgewiesener Wirksamkeit der Stoßwellentherapie ist eine Kostenübernahme durch die Krankenkassen leider nicht möglich. ESWT kann dem Patienten zwar häufig eine Operationen ersparen, ist weitgehend nebenwirkungsfrei und kostet meist nur 30 % einer entsprechenden chirurgischen Behandlung, gehört aber dennoch nicht zum Leistungskatalog. Die Stoßwelle wird somit als Selbstzahlerleistung (IGeL-Leistung) durchgeführt. ESWT-Behandlungen kosten ca. 60–100 EUR pro Anwendung.

Kontakt

Gelenkzentrum Hessen Team

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